Merz statt Marx

Kommentar von Michael Bannert (Februar 2007)
Thema: Friedrich Merz

zum Aufsatz von Dirk Niebel, Generalsekretär der FDP, zum politischen Rückzug von Friedrich Merz „Nur die FDP bietet der marktwirtschaftlichen Vernunft eine Heimat“,
erschienen am 8.2.07 im Tagesspiegel
Herr Ernst Kowalski bezeichnet in einem Statement die FDP als Partei der Besserverdienenden ohne soziales Gewissen

Dazu der Kommentar von Michael Bannert

Merz statt Marx
Übrigens Herr Kowalski, Ludwig Erhard hat der Marktwirtschaft das „Wort“ sozial nur beigefügt, um die Marktwirtschaft besser verkaufen zu können und hatte damit Erfolg. Seine Politik war aus den Lehren Vergangenheit eine neoliberale. Nur eine funktionierende Marktwirtschaft kann soziale Wohltaten verteilen. Die derzeitigen wirtschaftlichen und finanziellen Probleme Deutschlands sind nicht durch zuviel sondern durch zuwenig Marktwirtschaft entstanden. Bester Beleg für diese These ist der katastrophale ökonomische und soziale Zustand der DDR 1989. Deshalb Vorsicht vor Parteien, die vor lauter gut gemeinten sozialen Grundsätzen nur Murks fabrizieren.
In diesem Sinne mehr Merz und Ludwig Erhard als Marx und mehr FDP als PDS/Linkspartei.
Michael Bannert (8.2.2007 18:29 Uhr)

Ein Schloss für Berlin Bau billig

Kommentar von Michael Bannert
zum Tagesspiegelartikel vom 24.1.07 von Rüdiger Schaper mit der Überschrift

Ein Schloss für Berlin Bau billig

„Der Tag des Triumphs rückt näher. Für die Schlossfreunde – und für die Schlossfeinde auch. Nach anderthalb Jahrzehnten zum Teil erbitterter Debatten um einen Wiederaufbau glaubt man im Bundesbauministerium, den gordischen Knoten durchschlagen zu haben. Die neuen Planungen sollen das Projekt, das allmählich der öffentlichen Wahrnehmung zu entgleiten droht, verbilligen und damit auch beschleunigen…“

Je früher begonnen wird, desto besser

Die Kritiker des Schlossneubaus haben überhaupt nichts begriffen. Keiner kommt nach Berlin und schaut sich eine grüne Wiese oder dergleichen an, aber bereits den Bau des Schlosses werden viele Touristen begleiten und sie werden dabei viel Geld in Berlin lassen, worüber sich nicht nur der Finanzsenator freuen wird.
Moderne Architekten haben sich genügend in Berlin ausgetobt, jetzt geht es in der Fassade um eine Verbeugung vor Andreas Schlüter und der Kunst damaliger Handwerker. Vor allem geht es aber um die Beseitigung einer kulturhistorischen Schandtat und die Wiederherstellung der historischen Mitte Berlins. Wenn es z.Z. nicht anders geht, dann eben in einer billigen Version, passt ja auch zum Zeitgeist. Spätere Generationen können ja dann den Schlossneubau vervollständigen. Am ersten Schloss wurde schließlich auch Jahrhunderte gebaut.
Je früher begonnen wird, desto besser.
Michael Bannert (24.1.2007 18:22 Uhr)

Antwort von Reinhard Rupsch
Richtig, Herr Bannert!
Die Modernisten konnten sich überall in der Stadt austoben. Am Potsdamer Platz ebenso grenzenlos wie es am Alex möglich wäre – wenn irgendwer wollte.
Aber das Schloss, diese Keimzelle des alten und immer sich wieder regenerierenden Berlins, dieses Schloss sollte wieder Berlins Mitte werden.

Schlüters Barock ist eben wertiger als Spiegelglas und polierter Travertin. Und langlebiger.

Beste Grüße
Reinhard Rupsch (24.1.2007 18:52 Uhr)

Fall Henrico Frank

Dezember 2006

In einem Tagesspiegel-online -Artikel wird auf den „Fall Henrico Frank“ eingegangen.
Dieser hätte mit Hinweis auf seine kaputte Bandscheibe sämtliche Jobangebote abgelehnt. (20.12.2006, 17:47 Uhr)

Bandscheiben

Wie viele Menschen arbeiten wohl in Deutschland mit kaputten Bandscheiben? Einem Selbstständigen bleibt gar nichts weiter übrig. Gut, dass das bestätigt wird, was viele Unternehmer schon lange wussten. Es wollen einige nicht. Der Chor der Gutmenschen mit ihren sozial gefärbten und auch nicht besseren Stammtischsprüchen stellt sich schützend vor diese, zu Lasten derjenigen, die wollen.
Michael Bannert (20.12.2006 22:27 Uhr)

Für alle Kritiker

Dezember 2006

Im Tagespiegel ist im Dezember 2006 ein Bericht über Horst Köhler erschienen. Prompt wurde Köhler für seine neoliberalen Vorstellungen in Kommentaren kritisiert.

Für alle Kritiker

Natürlich, Horst Köhler ist ein Neoliberaler. Wie Schlimm? Merkwürdig, alle Staaten von Neuseeland bis Irland haben ihre ökonomischen Probleme mit den bei uns verteufelten neoliberalen Reformen gelöst. Bei einer Sozialstaatsquote von unverändert ca. 33% von Sozialabbau zu sprechen ist objektiv falsch. Wir haben nicht zuviel Neoliberalismus sondern zuwenig. Bei mehr neoliberalen Reformen hätten wir auch mehr Arbeitsplätze. Schon Ludwig Erhard brachte es auf den Punkt: Zu sozial ist unsozial. Und nur in dessen Fußstapfen bewegt sich Horst Köhler.
Allerdings ist das Verhalten von Manager, die zuerst an sich selbst denken, kontraproduktiv. Produktiv wäre, wenn sie sich mit dem Gehalt eines Bundespräsidenten begnügten. Arbeitsplätze brächte dies zwar auch nicht, denn es geht nicht um Millionen, sondern um Milliarden, damit Millionen Arbeitslose, die wieder arbeiten wollen, auch Arbeitsplätze finden.
Keine Frage: Dieser Bundespräsident würde auch vom Volk direkt gewählt werden.

Michael Bannert (20.12.2006 21:24 Uhr)

Helmut Schmidt: Jammern über Armut muss aufhören

10.12.2006

Thema: Helmut Schmidt: Jammern über Armut muss aufhören

Zu diesem Artikel im Tagesspiegel äußerte sich u.a. ein Herr Wieland, der meinte, man könne im Gegensatz zu Helmut Schmidt Zeiten nicht miteinander vergleichen, weil damals eben eine andere Zeit gewesen sei. Unternehmer müssten aufhören, auf Kosten abhängiger Arbeitnehmer Gewinnmaximierung zu betreiben.
Für Herrn Wieland
1. Sehr wohl kann man Zeiten miteinander vergleichen. Wer das tut, wird sehr schnell merken auf welchem hohen Niveau bei uns gejammert wird.
2. Unternehmen müssen Gewinnmaximierung betreiben, anderenfalls würden sie sehr schnell vom Markt verschwinden und noch mehr Menschen müssten von sozialen Transfers leben. Also, nur Unternehmen mit Gewinnen können überhaupt mehr Arbeitsplätze schaffen und damit auch weniger Hartz-IV Empfänger. Mit abgestandenem marxistischen Vokabular entstehen keine neuen Arbeitsplätze.
3. Schade, dass wir heute zu wenige Politiker mit der Kompetenz von Helmut Schmidt haben. Dann hätten wir vermutlich weniger Probleme in Deutschland und vor allem in Berlin.

Michael Bannert (10.12.2006 12:30 Uhr)

Daraufhin gab es den folgenden Kommentar:

Was zu vergleichen wäre, Herr Bannert

Wenn man zwischen damals und heute vergleicht, dann doch bitte die jeweils herrschende Gerechtigkeit. Vor 60 Jahren haben wahrscheinlich ne ganze Menge Menschen im deutschen Winter frieren müssen. Die vergleichsweise wenigen, die heute noch winters frieren müssen, haben es wohl besser als die Massen damals. Man muss aber doch sehen, dass es die Massen heute auf Kosten der Teilhabe dieser wenigen mollig warm haben – und ihnen die Armen SCHEISSEGAL sind!
Manfred B. (13.12.2006 14:21 Uhr)