Verhöhnung – zur Rede von Oettinger anlässlich der Trauerfeier für Filbinger

Kommentar von Michael Bannert
zur Rede von Oettinger anlässlich der Trauerfeier für Filbinger

Verhöhnung
Ein Mann wie Filbinger hätte nie ein wichtiges politisches Amt in Deutschland ausüben dürfen. Aber so war die Bundesrepublik nach 1949. Wenn er ein Funken Selbstachtung gehabt hätte, dann hätte dies ihm klar sein müssen. Wer noch in der Kriegsgefangenschaft nach NS-Recht handelt, der war kein Widerstandskämpfer, sondern wenigstens ein eilfertiger und überzeugter Mitläufer. Dafür hätte er sich ein Leben lang schämen müssen, viel Zeit hatte er ja dazu. Tat er aber nicht und das hätte Oettinger wissen müssen und bestimmt auch gewusst.
An wie vielen Todesurteilen hätte Filbinger wohl noch mitgewirkt, wenn das Dritte Reich noch länger gedauert hätte? Oder hätte er dann umso mehr Gelegenheit zum heroischen Widerstand gehabt?
Die Aussagen von Oettinger verhöhnen die wahren Widerstandskämpfer und die Opfer der NS-Diktatur. So wie die Taten Filbinger lange verfolgten, so werden Oettinger seine eigenen Worte noch lange verfolgen. Wenigstens das ist gut.
Michael Bannert (13.4.2007 12:06 Uhr)