12. Verleihung der Louise-Schröder-Medaille an Daniela Dahn

12. Leserbrief an den Tagesspiegel vom 18.4.2002 (nicht veröffentlicht)

Thema: Verleihung der Louise-Schröder-Medaille an Daniela Dahn

Eine Schriftstellerin, die die Zustände in den stalinistischen Gefangenenlagern des Archipel Gulag mit der derzeitigen Situation von Arbeitslosen in der Bundesrepublik Deutschland auf eine Stufe stellt, weiß nicht oder will nicht wissen, wovon sie redet und worüber sie schreibt. Wer wie Daniela Dahn das Leid der durch den stalinistischen Terror Geknechteten mit dem Schicksal der in den schlafmützigen deutschen Arbeitsämtern Wartenden gleichsetzt, ist deshalb völlig unwürdig, eine Medaille zu erhalten, die nach einer aufrechten Sozialdemokratin benannt worden ist, die sehr wohl wusste, wovon sie sprach und worüber sie schrieb. Im Gegensatz zu ihren Nachfahren, die Daniela Dahn diese Medaille verliehen, ist Louise-Schroeder stets den politisch-moralischen Grundsätze der deutschen Sozialdemokratie treu geblieben.

11. Thema: Johann Mühlegg

11. Leserbrief an den Tagesspiegel vom 26.02.2002 ( nicht veröffentlicht)

Thema: Johann Mühlegg

Das hätte einem doch gleich spanisch vorkommen müssen. Ein Deutscher, zum Spanier mutiert, läuft bei den Olympischen Spielen im Ski-Langlauf den erfolgsgewohnten Skandinaviern auf und davon. Das konnte doch nicht mit rechten Dingen zugegangen sein. Erstaunlich ist aber an der ganzen Sache , dass Hamster Ski laufen können.

9. Aufregung der PDS über die Entscheidung der SPD für eine Ampelkoalition

9. Leserbrief an den Tagesspiegel vom 1.11.2001 ( nicht veröffentlicht)

Thema: Aufregung der PDS über die Entscheidung der SPD für eine Ampelkoalition

Wie war das eigentlich vor drei Jahren? Hat die CSU in Bayern bei der letzten Bundestagswahl nicht weit über40% der Stimmen erhalten, waren es nicht vielleicht auch knapp 48%? Und ist sie an der Bundesregierung beteiligt? Nein, natürlich nicht! Sicher, das ist ja etwas ganz anderes. Bayern geht es wirtschaftlich gut.
Außerdem was soll die CSU schon zur inneren Einheit beitragen. Hätte man allerdings die bayerische Arbeitslosenquote in Berlin, dann wäre vermutlich schon sehr viel für die innere Einheit Berlins geschehen. Und die wollte ja nun die PDS mit ihrer Anwesenheit im Senat fördern. Mit Gysi zwar, aber mit welchen Konzepten denn? Soziale Gerechtigkeit ist ein schönes Ziel, aber sie wird umso eher erreicht, je mehr die Wirtschaft floriert, z.B. so wie in Bayern oder überall dort, wo die PDS noch nicht einmal in ihren Träumen mitregieren kann. Deshalb ist es auch gut so, dass die PDS weiterhin nur von einer Beteiligung am Berliner Senat träumt; das übrigens auch in ihrem eigenen Interesse, in der Opposition kann sie nämlich viel besser ihre Fahne der sozialen Gerechtigkeit hochhalten. Wie arg ramponiert wäre diese wohl, wenn sie jetzt im Senat Verantwortung übernehmen müsste..

8. Das letzte ZDF-Politbarometer

8. Leserbrief an den Tagesspiegel vom 29.08.2001 (nicht veröffentlicht)

Thema: Das letzte ZDF-Politbarometer

Anmerkungen zu den schlechten Umfragewerten des Bundeskanzlers:

Wer basta sagt und doch nur Pasta meint, darf sich über schlechte Umfrageergebnisse nicht wundern.

7. Anmerkungen zur Bildungsmisere

7. Leserbrief an den Tagesspiegel vom 11.11.2000 (nicht veröffentlicht)

Thema: Anmerkungen zur Bildungsmisere

Der Schulsenator berücksichtigte bei der Lehrerbedarfsberechnung nach eigenen Angaben von vornherein 500 langzeiterkrankte Lehrer. Es sollen aber auch nach seinen Angaben inzwischen 730 sein. Rechnet man selbst nur mit 500 und geht davon aus, dass diese durchschnittlich 20 Pflichtstunden unterrichten, so entsteht durch diese langzeitkrankten Lehrer ein wöchentlicher Unterrichtsausfall von 10000(!) Stunden und das natürlich ent-sprechend lange. Die Stunden müssen entweder von den noch gesunden Lehrern übernommen werden oder sie fallen schlicht und wenig ergreifend aus.

Obwohl sicherlich nicht alle Langzeitzerkrankten über einen Kamm zu scheren sind, drängen sich mir aber folgende Fragen auf. Wie wäre es eigentlich, wenn für Lehrer und selbstverständlich auch für alle anderen Beamten im Krankheitsfalle dieselben Bedingungen gelten würden wie für alle anderen unselbstständig Beschäftigten? Warum entfällt nicht auch für alle Beamten nach 6 Wochen Krankheit der Anspruch auf 100% Gehaltsfortzahlung? Warum müssen z.B. Fabrikarbeiter, die durchschnittlich sicherlich weniger als Beamte verdienen, durch ihre Steuern dieses Privileg von Beamten bezahlen? Wie viel Geld ließe sich bei den langzeiterkrankten Beamten durch Reduzierung der Gehaltsfortzahlung wohl einsparen und in die Finanzierung von Stellen für junge Lehrer umlenken? Wie schnell könnte sich dadurch wohl die angespannte Situation an den Schulen entspannen?

Diese Fragen sind allerdings für Parlamente, in denen mehrheitlich Beamte sitzen, viele zu heiße Eisen. Deshalb werden sie vermutlich dort nicht gestellt, geschweige denn beantwortet. Mit der sozialen Sicherung von Beamten hat das viel zu tun, mit der Sicherung der Zukunft der Jugend herzlich wenig.