17. Leitartikel von Gerd Appenzeller vom 22.04.03

17. Leserbrief an den Tagesspiegel vom 23.04.2003
(nicht veröffentlicht)

Thema: Leitartikel von Gerd Appenzeller vom 22.04.03

Wer jahrelang eigentlich wider besseren Wissen gegen den Neoliberalismus sich ereifert hat und nun selbst neoliberale Politik machen muss, der hat wie unser Kanzler ein großes Problem. Natürlich zuallererst mit seinen linken Genossen, für die der Popanz des Neoliberalismus bestens geeignet war, um ihre verstaubten und wachstumshemmenden sozial- und wirtschafts-politischen Ideen verteidigen zu können. Dabei wird in allen Bereichen nur eine Politik, die sich zu weniger Staat und mehr Eigenverantwortung bekennt, also neoliberale Politik unsere Probleme lösen.
Wie soll das aber Gerhard Schröder seiner Partei erklären? Vielleicht sollte er sich erinnern, dass er zuallererst dem Wohle des deutschen Volkes verpflichtet ist. Gelingt es ihm, eine neoliberale Reformpolitik gegen seine Widersacher in den eigenen Reihen und in den Gewerkschaften durchzusetzen, könnte er viel für unser Land erreichen und langfristig auch für die SPD . Hoffentlich begreift er das selbst und genügend andere in seiner Partei.

16. Leserbrief zum Kommentar vom 06.02.03 „Reaktionäre von links“

16.Leserbrief an den Tagesspiegel vom 6.2.2003 ( nicht veröffentlicht)

Thema: Leserbrief zum Kommentar vom 06.02.03 „Reaktionäre von links“

Gut, dass mit diesem Artikel die selbst ernannten Gutmenschen und Weltverbessserer schonungslos entlarvt wurden. Sie predigen öffentlich soziale Gerechtigkeit, meinen aber klammheimlich nichts weiter als die Aufrechterhaltung von Privilegien. Auf Kosten der wirklich Schwachen in unserer Gesellschaft sorgen sie dafür, die Pfründe von vermeintlich Schwachen zu sichern. Was kann besser für diese These dienen als das vor kurzem erzielte Tarifergebnis für den Öffentlichen Dienst. Die linken Reaktionäre können jeden Monat an den Arbeitslosenstatistiken die Wirkung ihrer heuchlerischen Politik ablesen. Im Gegensatz zu Schröder gelingt es hoffentlich Wowereit und seinem Senat diesen rückwärtsgewandten Heuchlern energisch entgegenzutreten.

15. Kommentar von Giovanni di Lorenzo vom 4.2.03

15. Leserbrief an den Tagesspiegel vom 5.2.2003 (nicht veröffentlicht)

Thema: Kommentar von Giovanni di Lorenzo vom 4.2.03

Schröder hat in der Tat keine Wahl mehr. Ob er das verstanden hat? Äußerungen aus der SPD und den Gewerkschaften zeigen allerdings diesbezüglich völliges Unverständnis. Man meint immer noch, notwendige Reformen verschieben oder wenigstens verwässern zu können. Solange Schröder bereit ist, weiterhin auf diese Strukturkonservativen in den eigenen Reihen Rücksicht zu nehmen, solange wird die Wurstelei weitergehen; mit der Folge, dass die Arbeitsämter und auch die Wähler ihm eine bittere Quittung nach der anderen präsentieren werden. Sollte er allerdings seinen Genossen klarmachen, dass unsere Wirtschaft nicht unter zu viel Sozialabbau, sondern unter zu wenig Umbau des Sozialstaates leidet, könnte er beweisen, dass er doch noch nicht verbraucht ist und eigentlich schon immer mehr wollte, als nur einmal Bundeskanzler zu sein.

14. Interview mit Herrn Müntefering vom 1.12.02

14. Leserbrief an den Tagesspiegel vom 3.12.2002 (nicht veröffentlicht)

Thema: Interview mit Herrn Müntefering vom 1.12.02

Jetzt habe ich endlich die Steuerpolitik der Bundesregierung verstanden. Manchmal braucht man zum Verständnis einen einfachen Sachverhalt. Bei Schnittblumen wird zukünftig der normale Mehrwertsteuersatz bezahlt, bei Trockenblumen der ermäßigte. Eine wahrhaft revolutionäre Entscheidung. Wahrscheinlich müssen daraufhin wirtschaftswissenschaftliche Lehrbücher umgeschrieben werden. Der Siegeszug der Trockenblume wird nicht mehr aufzuhalten sein. Die Trockenblume rettet die Konjunktur. Die deutsche Trockenblume wird zum Exportschlager. Denn wie werden wohl die Blumenhändler reagieren? Ihre Losung wird lauten: Lasst tausend Blumen vertrocknen. Trockenhallen müssen landauf, landab gebaut werden. Unsere Wasservorräte werden geschont, denn welche Trockenblume braucht noch Frischwasser. Vorteile noch und noch durch diese segensreiche Entscheidung.
Außerdem werden im neuen Jahr wahrscheinlich nur noch Vermögende Schnittblumen kaufen. Ein schöner Nebeneffekt: Durch die Schnittblume werden die Reichen auch ohne Vermögensteuer zur Kasse gebeten, endlich mal eine Umverteilung von oben nach unten., oder wenigstens von Schnitt- zu Trockenblume. Sollte dennoch insgesamt der Konsum von Blumen zurückgehen, so ist das doch auch ganz im Sinne von Herrn Müntefering. Wozu sollen wir denn bei dieser Regierung noch konsumieren? Blumen gehören zu Festen und wem ist denn z.Z. zum Feiern zumute? Und zu guter Letzt: Die Bundesregierung hat mit ihrer Steuerpolitik sowieso keine Blumen verdient, ob nun geschnitten oder trocken.

13. Kommentar vom 8.10.02 „ Der Kanzler hat doch was vor“

13. Leserbrief an den Tagesspiegel vom 10.10.2002 (veröffentlicht)

Thema: Kommentar vom 8.10.02 „ Der Kanzler hat doch was vor“

„Engelen-Keferisierung“. Endlich der passende Begriff zur rückwärtsgerichteten Blockadepolitik der Strukturkonservativen. An der hohen Arbeitslosigkeit sind in einem erheblichen Maße die Engelen-Kefers, die Sommers, die Zwickels, die Bsirskes und wie die Besitzstandswahrer noch so heißen mögen mit schuld. Der Versuch, den alten, un-zeitgemäßen Sozialstaat zu verteidigen, ist das größte Wachstumshindernis in Deutschland. Schröder, Clement und die Regierung insgesamt sollten endlich begreifen, dass der neue Sozialstaat zur Not auch ohne die stehen gebliebenen Sozialromantiker aufgebaut werden muss.