22. Schüler fordern und fördern – Die Schule als Jammertal

22. Leserbrief an den Tagesspiegel vom 12.12.2004 (veröffentlicht)

Schüler fordern und fördern „Die Schule als Jammertal“ vom 8. Dezember 2004

Ein Zusammenhang wird immer geflissentlich übersehen bzw. falsch gedeutet, nämlich der zwischen Bildung und Sozialstaat. Schüler meines Leistungskurses „Politische Weltkunde“ haben es auf den Punkt gebracht: Je dichter das soziale Netz geknüpft ist, desto geringer das Bewusstsein und die Bereitschaft, sich um Bildung zu bemühen. Erst wenn Bildung auch von bildungsfernen Schichten wieder als wichtig für das eigene Leben und das ihrer Kinder erkannt wird, wird sich auch das Klima an den Schulen verbessern und in der Folge auch die Ergebnisse bei den PISA-Studien. Eltern und Schüler müssen stärker in die Pflicht genommen werden, auch durch Abbau des überfürsorglichen Wohlfahrtsstaates.

Michael Bannert, Lehrer an der Gabriele-von-Bülow-Oberschule, Berlin-Hermsdorf

21. Leserbrief zur Diskussion um die Abschaffung des 3. Oktober als Feiertag

21. Leserbrief an den Tagesspiegel vom 5.11.2004 (nicht veröffentlicht)

Leserbrief zur Diskussion um die Abschaffung des 3. Oktober als Feiertag

Diese Idee war eine Schnapsidee. Wobei mag unserem Finanzminister wohl diese gekommen sein? Wenn wir schon beim Thema sind, dann hätte sich doch vielmehr der Pfingstmontag angeboten. Wer von uns kennt denn überhaupt dessen religiöse Bedeutung? Der entsprechend informierte Anteil in unser Bevölkerung ist wahrscheinlich besser in Promille zu rechnen. Und für diejenigen, die wiederum Promille nur als Nachwirkung des Pfingstkonzerts kennen, solte eigentlich der Pfingstsonntag zum Feiern ausreichen. Ob sich das Schröder und Eichel auch so dachten? Bestimmt! So viel kann man gar nicht trinken, um den 3.Oktober als Feiertag zur Disposition zu stellen.

20. Wer nicht richtig rechnet

20.Leserbrief an den Tagesspiegel vom 10.10.2004 (nicht veröffentlicht)

Thema: „Wer nicht richtig rechnet“ vom Sonntag, dem 10.10.04

Na endlich mal einer, der nach den vielen neoliberalen Falschrechner mal richtig rechnet. Machen wir es doch wie Henry Ford. Jeder bekommt das doppelte Gehalt und schon lösen sich all unsere Probleme. Massenkaufkraft wie noch nie und die Arbeitslosigkeit verschwindet wie von selbst. Aus dem Jammerland Deutschland wird ganz schnell ein Schlaraffenland. Unsere Nachbarn werden sich darüber ganz bestimmt freuen.
Schade, dass diese sagenhaften wirtschaftspolitischen Weisheiten ihres Redakteurs nicht die Firma kannte, bei der mein Sohn bis zum März beschäftigt war. Statt die Löhne zu erhöhen, wurde der Betrieb eingestellt und 30 Mitarbeiter arbeitslos. Merkwürdigerweise eine Firma aus Dänemark. Wo die Dänen doch sonst so gut wissen, wie man Kaufkraft schafft.
Ihr Kollege für besondere Aufgaben hat für diesen Aufsatz allemal ein besonderes Honorar verdient, wenigstens ein doppeltes und kann damit bestimmt viele Arbeitsplätze sichern. So einfach ist das, man muss nur richtig rechnen können, dann braucht man keine Reformen, schon gar nicht neoliberale. Toll.

Mit Dank für diesen interessanten Aufsatz, den ich nämlich gut beruflich einsetzen kann, und mit freundlichem Gruß

19. Unverständliche Parolen Betrifft: „Agenda Aufstehen“

19. Leserbrief an den Tagesspiegel vom 11.04.2004 ( veröffentlicht)

Unverständliche Parolen Betrifft: „Agenda Aufstehen“ vom 4. April 2004

Der Unmut der Demonstranten über die wirtschaftlichen Verhältnisse ist zwar verständlich, aber letztendlich sind sie nur den falschen Parolen und den falschen Propheten gefolgt. Solange die Gewerkschaftsführer meinen, mit Träumen aus der Mottenkiste der Gewerkschaftsbewegung die Verhältnisse ändern zu können, solange werden die Proteste im Sande verlaufen. Eine Demonstration gegen halbherzige Reformen und für noch konsequentere Reformen wäre sinnvoll gewesen.

18. Tarifabschluss im Öffentlichen Dienst

18.Leserbrief an den Tagesspiegel vom 3.07.2003 ( nicht veröffentlicht)

Thema: Tarifabschluss im Öffentlichen Dienst

Der weitgehend sinnvolle Tarifabschluss wird von einem gravierenden Schönheitsfehler begleitet. Die verbeamteten Lehrerinnen und Lehrer von der Rücknahme der Arbeitszeiterhöhung auszunehmen ist eine Unverschämtheit. Es wäre ein günstiger Zeitpunkt gewesen, endlich den Mut aufzubringen, die Lehrerarbeitszeit nach Fächern zu differenzieren, statt die diesbezüglichen bestehenden Ungerechtigkeiten noch weiter zu verfestigen. Das fehlende Geld für Einstellungen von jungen Lehrerinnen und Lehrern hätte man von den pensionierten Beamtinnen und Beamten nehmen können, indem man deren Weihnachtsgeld auf Null reduziert hätte. Das wäre für die Zukunft Berlins Jugend sehr sinnvoll gewesen.